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ÖGK und Land OÖ setzen Meilensteine zur ambulanten Versorgung in OÖ

Entwicklungsmedizinisches Netzwerk und Diabeteszentrum ab 2026


Mit zwei Beschlüssen der Landeszielsteuerungskommission setzen die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und das Land Oberösterreich für 2026 zwei richtungsweisende Schritte zur Stärkung der ambulanten Versorgung in Oberösterreich. Damit investieren sie in die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen sowie in eine optimale Therapie für Betroffene von Diabetes mellitus. Das Diabeteszentrum wird im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz entstehen. Beim Entwicklungsmedizinischen Netzwerk (EMN) handelt es sich um ein einzigartiges trägerübergreifendes Netzwerk.

 

„Unsere Versicherten brauchen eine kompetente, verlässliche Gesundheitsversorgung aus einem Guss, gerade wenn es um schwierige Gesundheitsprobleme geht. Dafür setzen wir auf enge Partnerschaft mit unseren Vertragspartnern, dem Land OÖ und Spitälern, um für jedes Patientenproblem den richtigen Versorgungspfad zu bieten“, freut sich Albert Maringer, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK in Oberösterreich und betont: „Gerade das Entwicklungsmedizinische Netzwerk liegt mir sehr am Herzen, weil es Eltern in belastenden Situationen rasch Orientierung und Sicherheit gibt. Wenn wir Wartezeiten verkürzen und Familien frühzeitig Klarheit über den Entwicklungsstand ihrer Kinder ermöglichen, nehmen wir ihnen ein großes Stück Sorge ab. Gleichzeitig stärken wir die Versorgung von Kindern mit Entwicklungs- und Sprachentwicklungsproblemen, bieten mehr Betreuung und Therapie“, streicht Albert Maringer den besonderen Versorgungsauftrag des EMN heraus.  

„In Oberösterreich arbeiten wir für ein großes Ziel: Dafür, dass die Menschen in unserem Land gut und gesund leben können. Mit dem Entwicklungsmedizinischen Netzwerk und dem neuen Diabeteszentrum setzen wir zwei wesentliche Meilensteine für eine moderne, wohnortnahe und qualitätsgesicherte ambulante Versorgung in Oberösterreich. Besonders bei Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen ist eine frühe, multiprofessionelle Betreuung entscheidend für ihre weitere Lebensqualität. Gleichzeitig schaffen wir mit dem Diabeteszentrum ein zukunftsweisendes Versorgungsmodell, das komplexe Behandlungsfälle gezielt bündelt und die bestehenden Strukturen nachhaltig entlastet. Diese Investitionen sind ein klares Bekenntnis zu einer starken, vernetzten Gesundheitsversorgung im Land Oberösterreich“, Gesundheitslandesrätin LH-Stv. Mag.a Christine Haberlander.  

„Die Barmherzigen Brüder Linz haben über Jahrzehnte eine hohe Expertise in den Bereichen Entwicklungsmedizin und Diabetes aufgebaut. Wir danken dem Land Oberösterreich und der Sozialversicherung für die Beauftragung unseres Hauses mit dem Aufbau und Betrieb eines Diabeteszentrums und dem Ausbau des entwicklungsmedizinischen Angebotes. Wir können uns damit noch besser in die Versorgung der oberösterreichischen Bevölkerung einbringen.“ ergänzt Mag. Hubert Eisl, MBA, Gesamtleiter der Barmherziger Brüder Linz  

„Es freut mich sehr, dass an der Kinderabteilung des Salzkammergut Klinikums Vöcklabruck die Errichtung eines entwicklungsmedizinischen Zentrums für Kinder - & Jugendliche umgesetzt wird. Ein solches Zentrum verfolgt das Ziel, Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsauffälligkeiten, chronischen Erkrankungen oder Behinderungen ganzheitlich zu betreuen. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur medizinische Fragestellungen, sondern ebenso die psychische, soziale und familiäre Situation der betroffenen Kinder. Genau dieser umfassende Ansatz macht ein solches Zentrum so wertvoll. Mit diesem Schritt kommen wir unserem Versorgungsauftrag für den Süden von Oberösterreich in besonderer Weise nach“, so Prim. Priv. Doz. Dr. Dieter Furthner, Ärztliche Leitung Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck.  

Entwicklungsmedizinisches Netzwerk (EMN) OÖ

Betroffene Kinder und Jugendliche benötigen bei Entwicklungsauffälligkeiten, neurologischen Erkrankungen oder Autismus eine frühe, umfassende und multiprofessionelle Diagnostik sowie Therapie. Um diese Versorgung langfristig sicherzustellen und regional auszubauen, wird ein Entwicklungsmedizinisches Netzwerk geschaffen, das bestehende Angebote bündelt und erweitert.

In der ersten Ausbaustufe wird das Konzept ab 2026 am Standort des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Linz umgesetzt. Dieses verfügt bereits über langjährig etablierte Strukturen (Neurolinguistische Ambulanz, Autismusangebote, Sprachneurologie). Bis 2027 erfolgt hier der Vollausbau auf insgesamt 52,32 Personaleinheiten in den Bereichen ärztliche Hilfe, Psychologie, Linguistik, Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie, Musiktherapie und Administration und damit eine deutliche Erweiterung der diagnostischen und therapeutischen Kapazitäten. Für den laufenden Betrieb stehen infolge 5,4 Mio. Euro jährlich zur Verfügung. Das investieren Oberösterreichischer Gesundheitsfonds (Land OÖ) und Sozialversicherungsträger (ÖGK, SVS und BVAEB) mit einem Anteil von jeweils 50 Prozent. Nach der Schaffung geeigneter Räumlichkeiten startet 2028 im Rahmen des Entwicklungsmedizinischen Netzwerkes das Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck mit einer erweiterten ambulanten Basisversorgung für Kinder und Jugendliche mit (neuro-)pädiatrischen Erkrankungen, neurologischen und psychosozialen Entwicklungsstörungen.

Versorgungskonzept für Diabetes mellitus

Diabetes mellitus zählt zu den großen gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Steigende Erkrankungszahlen, fortschreitende Alterung der Bevölkerung sowie zunehmende Komplexität der Behandlungsverläufe erfordern neue, koordinierte Versorgungsmodelle.

Auf Basis bereits umgesetzter Good-Practice-Beispiele wurde ein modernes Diabeteszentrum für den Großraum Linz konzipiert. Dieses wird als Ambulanz der Abteilung für Innere Medizin des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Linz geführt werden, der Projektstart für das Diabeteszentrum Oberösterreich ist für Mitte 2026 geplant.  

Das Zentrum übernimmt primär komplexe Fälle, die von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zugewiesen werden. Nach der Behandlung erfolgt routinemäßig die Rücküberweisung in die Primärversorgung. Durch einen durchgehend qualitätsgesicherten Behandlungspfad werden Unter-, Über- und Fehlversorgungen vermieden und die bestehenden Strukturen in Spitälern und Ordinationen spürbar entlastet werden. Das Diabeteszentrum soll als Bindeglied zwischen dem ambulanten und dem (akut)stationären Bereich fungieren.  

Der Betriebsstart des Diabeteszentrums ist für Mitte 2026 in den Räumlichkeiten des Klinikums der Barmherzigen Brüder geplant. Bis zur Aufnahme des Vollbetriebs ab 2028 wird der Personalstand auf 15,25 Vollzeitkräfte (Ärztinnen/Ärzte, Pflege, Diätologie, Psychologie, Bewegungscoach, Wundmanagement, klinische Pharmazie, Administration und Zentrumsmanagement) ausgebaut. Die laufenden Kosten für den Regelbetrieb betragen somit jährlich rund 2,2 Mio. Euro, getragen von den Sozialversicherungen (Krankenversicherungsträger ÖGK, SVS und BVAEB) und dem OÖ Gesundheitsfonds (Land OÖ). 

 

Rückfragehinweis:

Österreichische Gesundheitskasse

Mag. Bernhard Herzberger

presse@oegk.at

www.gesundheitskasse.at

 

Landeshauptmann-Stv.in Christine Haberlander

Roland Korntner +43 664 600 72 171 24

roland.korntner@ooe.gv.at

www.christine-haberlander.at  

 

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz Barbara Siebert

Pressesprecherin +43 732 78 97 26006

barbara.siebert@bblinz.at

www.barmherzige-brueder.at